Dr. Moshé Feldenkrais war promovierter Physiker. Er forschte auf dem Gebiet der Anatomie, Verhaltens- und Neurophysiologie sowie Psychologie.
Die von ihm entwickelte Bewegungslehre basiert auf der natürlichen Lernfähigkeit des menschlichen Gehirns. Feldenkrais wählt Bewegung als Mittel, um Klarheit im Denken und Handeln zu schaffen, weil sich in der Qualität von Bewegung unser ganzes Selbst spiegelt.

Biografische Daten

1904: geboren in Slawuta (heutige Ukraine). Als Jugendlicher wandert er in das damalige britische Protektoratsgebiet Palästina aus, arbeitet im Straßenbau. Nach dem Abitur studiert er Mathematik und ist dann als Landvermesser tätig. Er lernt und lehrt Jiu-Jitsu und ist begeisterter Fußballspieler.
1929: zieht er sich eine schwere Knieverletzung beim Fußballspielen zu.
1930: In Paris absolviert er ein Ingenieurstudium in Maschinenbau und Elektrotechnik.
1933: Feldenkrais begegnet Jigoro Kano, dem Begründer des Judo. Er beginnt wieder Jiu-Jitsu zu unterrichten, und beginnt seine Ausbildung im Judo-Training. Er arbeitet im Labor von Irène und Frédéric Joliot Curie, den späteren Nobelpreisträgern für Chemie. Er promoviert in angewandter Physik.
1938: Feldenkrais erreicht als erster Europäer den Schwarzen Gürtel zweiten Grades.
1940: Flucht von Paris nach England. Er arbeitet für die britische Admiralität in Schottland; Unterrichtet Judo und gibt Kurse in Selbstverteidigung.
1946: London, Berater in der Privatindustrie
1951: Rückkehr nach Israel; Direktor der Elektronikabteilung der Israelischen Streitkräfte. Eine alte Fußballverletzung verschlimmert sich, sodass er nicht mehr gehen kann. Ans Bett gefesselt, experimentiert er stundenlang mit kleinen Bewegungen und verfeinert systematisch sein kinästhetisches Wahrnehmungsvermögen. So bringt er sich selbst bei, auf eine neue Weise, effizient und ohne Schmerzen zu gehen. Ab Mitte der 50er Jahre arbeitet er ausschließlich an der Weiterentwicklung seiner Methode und bietet Ausbildungen an – in Israel, San Francisco und Amherst. Feldenkrais schreibt Bücher zu den Themen Autosuggestion, Jiu-Jitsu, Judo und zu seiner eigenen Methode.
1984: Feldenkrais stirbt in Tel Aviv.

Zitate von Moshé Feldenkrais:

„Bewegung ist Leben. Leben ist ein Prozess. Verbessere die Qualität des Prozesses und du verbesserst die Qualität des Lebens selbst.“

„Bewusstheit gibt uns die Freiheit, eine Wahl zu treffen.“

„Sich selbst zu erkennen, scheint mir das Wichtigste, was ein Mensch für sich tun kann. Aber wie kann man sich selbst erkennen? Indem man lernt zu tun, nicht wie man „sollte“, sondern wie es einem gemäß ist.“

„Aufmerksamkeit zeigt dem bewussten Menschen nicht nur, was er tut, sie befreit ihn auch von seiner starken Abhängigkeit von unbewussten Prozessen.“

„Wahres Glück finden wir, indem wir mehr und mehr zu dem werden, was wir sein könnten, und indem wir mehr und mehr unseren eigenen Charakter und unsere Individualität entwickeln.“

„Über sich selbst lernen ist ein Geschenk des Lebens und ein lebenslanger Prozess.“